Kommentar
Von Klaus Stein
Bei der Frage, was geschieht mit dem Industriehof, hat die Verwaltung jetzt ein Konzept vorgelegt, das nach erstem Augenschein verlockend ausschaut. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail. Die Möglichkeit, neben Wohn-, Gewerbe- und Mischgebieten seit kurzem auch "Urbane Gebiete" ausweisen zu können, gibt den Kommunen einerseits mehr Flexibilität bei ihren Planungen, andererseits können diese Gebiete dichter bebaut sprich mehr Flächen versiegelt und mehr Stockwerke gebaut werden.

Das freut natürlich die Grundstücksbesitzer. Beim Industriehof hatten diese spekulativ einen recht hohen Preis bezahlt in der Hoffnung, dass ihren Vorstellungen weitgehend entsprochen werde, wie das während der CDU-Oberbürgermeister schlechte Sitte war.
Diese Hoffnungen schienen sich zerschlagen zu haben, blühen jetzt aber umso schöner wider auf.
Ein endgültiges Urteil über das, was mit dem Industriehof geschehen wird, kann noch nicht gefällt werden. Entstehen dort tatsächlich die für Normalverdiener bezahlbaren Mietwohnungen? Werden die Gewerbebetriebe einträchtig mit den benachbarten Bewohnern zusammenleben?
Können sich Kleingewerbe und Startups den Industriehof nach Sanierung noch leisten? Was ist mit den dort verbuddelten Altlasten, beispielsweise giftige Schlacke? Fragen über Fragen, die auf Antworten harren.