Von Klaus Stein
Kaum neue Erkenntnisse, eigentlich überflüssig, war das Urteil einiger Besucher der gemeinsamen Veranstaltung des DGB und der beiden großen Kirchen in St. Hedwig am vergangenen Mittwoch. Das lag nicht an den Veranstaltern und auch nicht an den beiden Moderatoren, Dekan Dr. Arne Dembek und Pastoralreferent Dr. Markus Lamm.

Die zeigten sich gut vorbereitet und hatten sich eine Dramaturgie zurechtgelegt: In drei Blöcken sollten die wichtigen kommunalpolitischen Themen besprochen werden. Aber bereits bei der ersten Frage, wie werde es in fünf Jahren, also am Ende der der kommenden Wahlperiode, in Speyer aussehen, verfehlten die meisten der acht Vertreterinnen und Vertreter der demokratischen 240521 wahlforum02
Ratsgruppierungen das Thema, trugen ihre altbekannten Wahlkampfparolen vor.
Jana Dreyer von den Grünen sah neue Herausforderungen auf die Stadt zukommen. Claus Ableiter (Freie Wähler) sieht in fünf Jahren 5.000 Solaranlagen in der Innenstadt und die Fernwärme kommt nicht mehr aus dem Kohlekraftwerk Mannheim sondern werden mit Geothermie erzeugt. Die CDU wurde weder von ihrem Fraktionsvorsitzenden noch von der Parteivorsitzenden sondern von Frank Hoffmann vertreten. Der sah Speyer einigen selbstgesteckten Zielen nähergekommen und neue Probleme auftauchen.
Die Vertreter von FDP, Mike Oehlmann, und SWG, Alexander Walch, trugen ihre altbekannten Klientel-Parolen vor wie Wirtschaft stärken.
Rosemarie Keller-Mehlem sieht die Menschen näher beieinander, erwartet, die Früchte nachhaltiger Stadtentwicklung ernten zu können.
Der berufliche Redner Aurel Popescu (Die Linke) fand schöne, salbungsvolle Worte, sagte aber nicht eine Silbe zum Thema. Überhaupt zeigte er wenig Sachkenntnis. Zum Fremdschämen war die Szene, als sein Fraktionskollege, der von den Grünen zu den Linken gewechselte Volker Ziesling, ihm eine Frage zur Stadtbegrünung zuschanzen wollte, Popescu die Frage an den "Lieben Volker" zurückgab und ihn bat, sie selbst zu beantworten. Ähnlich peinlich war auch die SPD-Stadträtin Inge Trageser-Glaser, die eine Frage an ihren Vertreter Walter Feiniler stellte. Überhaupt warer unter den knapp 150 Besuchern wohl die überwiegende Mehrheit Anhänger*innen Parteigänger der Protagonisten.
Der Rest hatte als größtes Problem, wo sie oder die Oma parken können. Die Moderatoren hatten danach ihren Plan ad Acta gelegt, da bereits querbeet diskutiert wurde. Alle sprachen sich für mehr Grün in der Innenstadt aus. (Fotos: ks)