Wohl kaum ein Gemüse kann eine solche Sortenvielfalt im Supermarktregal vorweisen wie die Tomate. Das fängt schon bei der Größe an: Im Handel finden sich heute Minicherry- ebenso wie Ochsenherztomaten, die bis zu 500 Gramm schwer werden können. Und natürlich unterscheiden sich die Sorten auch deutlich im Geschmack. Während manche Kleinen fast schon honigsüß daherkommen, gesellt sich bei der aromatischen Ochsenherztomate zum hohen Zuckergehalt eine feine Säure. Auch Farbe und Form – rot, orange, grün, gelb oder gestreift, von rund bis länglich – sind variantenreich.

Dass die Tomate hierzulande einmal so gefragt sein würde, ahnte zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch niemand. Wie andere Nachtschattengewächse kam das Gemüse mit der Entdeckung Mittel- und Südamerikas nach Europa. In der französischen Küche wird sie seit Ende des 16. Jahrhunderts verwendet, in der italienischen seit dem 18. Jahrhundert. Deutschland entdeckte seine Liebe zur Tomate erst vor gut 100 Jahren, dafür wurde sie umso intensiver und ist bis heute nahezu ungebrochen.
Auch wenn man unter Tausenden von Sorten wählen könnte, entwickeln sich immer wieder besondere Trends. Während früher die runde Tomate besonders gefragt war, genießen die Deutschen heute gerne Cherry- und Cocktail- sowie Snack- und Rispentomaten. Aber auch alte und exotische Varianten finden immer mehr Fans. Damit das Gemüse bei den Verbrauchern gut ankommt, entwickeln die Züchter übrigens ständig neue Sorten. Ihr Ziel ist es, den Geschmack immer weiter zu verbessern, auch wenn das zuweilen weniger Ertrag bedeutet. Bis eine neue Sorte auf den Markt kommt, können schon mal ein paar Jahre vergehen.
Ob neu oder alt: Mit der jetzt beginnenden Erntesaison schmecken die einheimischen Sorten natürlich besonders gut. Die Experten von "Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe" haben Tipps, worauf man beim Einkauf auf jeden Fall achten sollte: Frische Früchte duften an der Rispe stark, die Rispe sollte noch grün und die Haut der Tomate straff sein. Zudem weist eine intensive Färbung auf ebensolches Aroma hin. Tomaten sollten zu Hause besser allein gelagert werden, denn sie geben das Gas Ethylen von sich, das anderes Gemüse und Obst schneller reifen lässt. Auf keinen Fall gehören Tomaten in den Kühlschrank, da sie hier ihr Aroma verlieren.
Übrigens, egal für welche Sorte man sich entscheidet: Tomaten sind immer gesund. Reichlich Vitamin C, Kalium, Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe sollen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und die Abwehrkräfte stärken. Besonders förderlich ist das hauptsächlich in der Schale enthaltene Carotinoid Lycopin. Wenn es sich eben vermeiden lässt, sollte man Tomaten also nicht schälen. Wie sich die aromatischen Früchte roh oder gekocht genießen lassen, dafür bietet die Ideenküche von 1000gutegruende.de vielfältige Inspirationen. (spa/Foto: privat)