Die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer hat ab Beginn des nächsten Jahres einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Nachdem Peter Frankenberg, seit 2017 in diesem Amt, aus persönlichen Gründen um seine Entpflichtung gebeten hatte, wählten der Stiftungsrat, unter Leitung von Herzog Max in Bayern und der Vorstand, Alfried Wieczorek zum neuen Vorstandsvorsitzenden.

Wieczorek war bis Ende des letzten Jahres Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und gehört bereits seit einigen Jahren dem Kuratorium der Stiftung Kaiserdom an. Der evangelische Theologe und Archäologe ist Präsident des Deutschen Verbands für Archäologie und verfügt über reiche Erfahrung in erfolgreicher Stiftungsarbeit. Die europäische Ausrichtung seines Wirkens kam vor kurzem in der Ernennung zum "Chevalier dans l‘ Ordre des Arts et des Lettres" durch die französische Botschafterin zum Ausdruck.
Bei der Jahrestagung der Stiftung am 3. November in Speyer nahmen die Mitglieder der Gremien unter der Leitung des Kuratoriumsvorsitzenden Kurt Beck und seines Stellvertreters Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Bericht über die erfolgreiche Weiterentwicklung der Stiftung in den Jahren 2020/21 entgegen. Durch kontinuierliche Spenden und Zustiftungen ist es möglich, dass die Stiftung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zum Erhalt des großartigen und geschichtsträchtigen Denkmals romanischer Baukunst beitragen kann. Der Dom ist zugleich die Kathedrale des katholischen Bistums und braucht dafür eine funktionelle und zeitgemäße Ausstattung. Deshalb hat die Stiftung zugesagt, in diesem und dem nächsten Jahr eine neue Lautsprecheranlage, ein neues Chorpodest und eine neue Orgel in der Afrakapelle mitzufinanzieren, wofür 500.000 € bereitgestellt werden. Unter den Teilnehmern war auch das Kuratoriums¬mitglied S.K.H. Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg, der bei dieser Gelegenheit das Ergebnis der von seinem Vater mitfinanzierten Restaurierung des Kenotaphs seines Vorfahren Adolph von Nassau in der Vorhalle des Doms in Augenschein nehmen konnte.
Die lebhafte Diiskussion über die richtige Strategie bei der Vermögensverwaltung der Stiftung in der Kuratoriumssitzung führte dazu, dass die Besucher der Abschlussveranstaltung im Dom etwas warten mussten. Sie wurden aber belohnt durch eine eindrucksvolle Rede von Bernd Schneidmüller, Historiker an der Universität Heidelberg. Begrüßt von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl und umrahmt von Bach-Präludium und fuge, dargeboten durch den Domorganisten Markus Eichenlaub, widmete er sich dem Thema: "Der Dom und seine tausend Jahre. Vom Nutzen einer Kathedrale für die Sehnsüchte der Menschen". Mit diesem Blick auf die Wirkungsgeschichte des Doms setzte er einen weiteren Glanzpunkt in der 2003 begonnenen Veranstaltungsreihe der Stiftung "Europäische Reden – Reden über Europa". (Foto: Europäische Stiftung)