Von Klaus Stein
Ihren 99. Geburtstag feiert die bekannteste noch lebende Speyrerin Margarete Boiselle-Vogler am heutigen 5. Juni. Sie war in ihren bisherigen Leben Pionierin in gleich mehreren Bereichen: Als Unternehmern war sie bereits in jungen Jahren im männerdominierten Baustoffgewerbe erfolgreich. Sie hatte den richtigen Riecher, als sie von ihrem Vater, der lieber Landwirtschaft betreiben wollte, nach dem Krieg das Kiesgeschäft übernahm und zum Wiederaufbau in der Region den wichtigen Rohstoff lieferte, der auf familieneigenem Grund gefördert wurde.

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Legendär auch ihre abenteuerliche Beschaffungsaktion von dringend benötigten Pferden in Niedersachsen für die heimische Landwirtschaft während der Besatzungszeit.
Unvergessen bleibt, dass sie mit über 90 Jahren im TechnikMuseum einen großen Lanz-Bulldog erklomm, wie sie ihn mit 17 Jahren schon zu Transportfahrten benutzte. Sie war wohl die erste Frau in Deutschland mit einem entsprechenden Führerschein.
Mit über 50 Jahren Stadtratstätigkeit hat sie sich ebenfalls in die bundesdeutschen Rekordbücher eingeschrieben.
Es war der Krieg der vereitelte, dass die "Voglers Magret", wie sie in der Domstadt genannt wird, als herausragende Leichtathletin an den Olympischen Spielen teilnehmen konnte.
Eines blieb ihr allerdings bisher verwehrt: die Ehrenbürgerschaft ihre Heimatstadt. Dabei ist Margarete Boiselle-Vogler bis zum heutigen Tag eine herausragende Repräsentantin Speyers und erfüllt damit die Kriterien. (Foto: ks Archiv)