Von Klaus Stein
Recht ordentlich bewerteten die Unternehmen Land den Standort Rheinland-Pfalz. Das ergab die neueste Standortumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft im Vorfeld der Landtagswahl im März. Bei einem Online-Mediengespräch wurden die Umfrage heute vorgestellt. "Wir haben drei Fragen gestellt und darum gebeten, sie mit Noten zu beantworten", erläuterte Tibor Müller, Hauptgeschäftsführer der IHK Pfalz, das Verfahren.

Der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz wird demnach insgesamt mit einer Gesamtnote-Schulnote von 2,9 bewertet. Dabei reicht die Zufriedenheitsnote von 2,9 für den Standortfaktor "Kooperation mit Hochschulen" wie auch für den Standortfaktor "Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung" bis zu 4,3 für die "Digitalisierung der Schulen".
Als wichtigster Stadtortfaktor wurde mit 91 Prozent die Breitband- und Mobilfunkanbindung genannt, gefolgt von der Verkehrsinfrastruktur mit 82 Prozent und der Digitalisierung der Schulen (71 Prozent). Allerdings gebe es in allen drei Punkten Handlungsbedarf, liegen die Erwartungen der Unternehmen höher als die Bewertung des aktuellen Zustands. Die Gewichtung der Antworten erfolgte nach der Größe der Belegschaften der Unternehmen, so Müller.
"Die Bewertung der Zufriedenheit mit der Durchschnittsnote "befriedigend" fällt, angesichts der teils dringend sanierungsbedürftigen Straßen und Verkehrsbauten im Land, nur verhalten aus, da müssen in den kommenden Jahren dicke Bretter gebohrt werden", kommentierte Jan Glockauer (IHK Trier) das Ergebnis zur Verkehrsinfrastruktur. "Wir setzen auf einen Verkehrsmix, so Glockauer auf die Frage, ob die IHK in der Vergangenheit zu einseitig auf die Straßen und den Individualverkehr gesetzt hätten.
"Zwar erkennen ein gutes Drittel der Unternehmen eine positive Entwicklung in den letzten fünf Jahren, aber die insgesamt zurückhaltenden Standortbewertungen sind nicht zufriedenstellend", bewertete Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. "Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, investieren oder sich neu ansiedeln, muss die Standortentwicklung deutlich anziehen."
Besonders schwierig sei die Situation beim stationären Einzelhandel und der Gastronomie. "Es gibt zahlreiche verzweifelte entnervte Betriebe", so Rössel. Vielfach sei es versäumt worden, digitale Vermarktungswege aufzubauen. Man müsse diese Unternehmen darin unterstützen, sich alternative Vertriebswege aufzubauen, als Land und als IHK. Es brauche auch eine Öffnungsperspektive, waren sich die IHK-Leute einig.
Die Präsentation zum heutigen Pressegespräch und die komplette Standortumfrage finden Sie auf www.pfalz.ihk24.de, Nr. 5027548.