Viele Wirtschaftsbereiche in Deutschland waren seit März aufgrund der Corona-Pandemie nahezu stillgelegt. Von größter Bedeutung ist jedoch, dass sogenannte kritische Infrastrukturen, bei deren Ausfall nachhaltige Versorgungsengpässe eintreten würden, ihre Funktion aufrechterhalten.

Dazu zählen unter anderem die Energieversorgung, Transport und Verkehr, das Gesundheitswesen, die Wasserversorgung und nicht zuletzt die Absicherung einer ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Dazu ist ein reibungsloses Zusammenspiel von landwirtschaftlicher Erzeugung, Verarbeitung, Absatz und Qualitätssicherung erforderlich. So gehören auch Laboratorien und Prüfeinrichtungen, die einen Beitrag zur Sicherstellung der Einhaltung rechtlicher Anforderungen leisten, zur kritischen Infrastruktur "Ernährung". Ebenfalls die Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) in Speyer stand Mitte März vor der Herausforderung, einerseits ihren Betrieb in nahezu vollem Umfang aufrecht zu erhalten und andererseits für ihre Beschäftigten und ihre Kundschaft gleichzeitig den größtmöglichen Schutz zu gewährleisten. Dazu wurde ein Hygienekonzept entwickelt, das beispielsweise die strikte Einhaltung von Abstandsregelungen, Schichtarbeit zur Verringerung der Mitarbeiterzahl in den Laboren und, dort wo es möglich ist, die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen vorsieht.
Mit diesen Maßnahmen war es möglich, Probenspitzen im Bereich der Untersuchung von Böden und Düngemitteln im Frühjahr zu bewältigen. Zur Durchführung dieser Untersuchungen sind die Landwirte rechtlich verpflichtet, um die Düngung entsprechend dem Pflanzenbedarf und dennoch umweltschonend durchführen zu können. Seit einigen Wochen läuft auch die Analytik auf Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüse von den Feldern der Pfalz auf Hochtouren. Und in einigen Wochen schicken die Landwirte vor allem aus den Regionen mit Rinderhaltung ihre Silageproben zur Untersuchung an die LUFA Speyer, um ihre Tiere bedarfsgerecht mit qualitativ hochwertigem Futter zu versorgen. Das ganze Jahr über untersucht die LUFA im Rahmen der amtlichen Kontrolle Düngemittel und Futtermittel auf unerwünschte Stoffe. Diese landwirtschaftlichen Betriebsmittel stellen ein wichtiges Glied in der gesamten Nahrungskette dar. "Mit der LUFA Speyer hat der Bezirksverband Pfalz eine Einrichtung in seinen Reihen, die auch in Zeiten der Corona-Pandemie einen unschätzbaren Beitrag für den Umwelt- und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz leistet", so der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder. Wer Proben an der LUFA in Speyer, Obere Langgasse 40, untersuchen lassen will, kann sie am Laborgebäude abgegeben; bei Fragen wende man sich telefonisch an 06232 136-0. (spi/Foto: LUFA)