Der Altriper Hobbyhistoriker Wolfgang Schneider (78), hat dieser Tage eine Schrift über "Regino, den Verfasser der ältesten auf deutschem Boden geschriebenen Weltchronik", der um 840 in Altrip zur Welt kam, im Eigenverlag herausgebracht. Unter dem Titel: "Regino – Lichtgestalt über 1000 Jahre" befasst sich der Verfasser nicht nur mit der Weltchronik des Regino, sondern insbesondere auch mit dessen Sendhandbuch, in dem er das Kirchenrecht zur Karolingerzeit in nahezu 1000 Kapiteln zusammentrug.

Das besaß in Teilen bis zu 1000 Jahre Gültigkeit. Dieses Sendhandbuch diente den Bischöfen für ihre Visitationsreisen und offenbart sehr eindrucksvoll die Frauenfeindlichkeit der damaligen Kirche. Interessant ist auch, dass Regino erstmals im deutschsprachigem Raum von "luftfahrenden Frauen" (Hexen) schrieb, die er allerdings nur aus der Gemeinde verbannen wollte. Und auch einen Vorläufer der heutigen Babyklappe wurde beschrieben, nämlich das ausdrücklich gewünschte Ablegen der Neugeborenen von Ehebrecherinnen vor den Kirchentüren. Damit sollte erreicht werden, dass neben der Todsünde des Ehebruchs nicht auch noch die Todsünde einer Kindstötung hinzu kam. Pfarrer hatten regelmäßig in ihren Gemeinden auf diese "Ablegemöglichkeit" hinzuweisen. Schneider hat auch 38 Beichtfragen und die sieben Hauptlaster der Menschen aus dem erst 2004 vom Latein ins Deutsche übersetzten Sendhandbuch in seine Schrift übernommen.Und wenn wir heute das Jahr 2020 schreiben, so ist dies auch Regino zu verdanken, denn er war es, der eine Chronik erstmals mit Jahreszahlen ab Christi Geburt (der Fleischwerdung Jesus Christus) versah, den sogenannten Inkarnationsjahren. Anno Domini . Zuvor schrieben die Historiografen stets "seit Beginn der Schöpfung" oder "seit der Gründung Roms" oder richteten sich nach den Regierungsjahren der erwähnten Herrscher. Und als 1521 der Humanist und Ritter Sebastian von Rotenhan die Regino-Chronik in Mainz drucken ließ, stellte ihm Kaiser Karl V. eine Art Copyright-Brief aus, um ihm die Exklusivrechte für den Druck zu sichern. Regino – wie ihn keiner kennt! All dies findet sich in der Regino-Schrift in lesefreundlicher Schrift. Die einzelnen Beiträge sind so konzipiert, dass sie auch für sich alleine stehen können, etwa zum Vorlesen oder zu schulischen Zwecken.
Hinweise, wie a.a.O. oder siehe Seite…, entfallen komplett. Es gibt auch mit Absicht Wiederholungen, um die Merkfähigkeit zu erhöhen. Die Schrift ist nicht im Buchhandel, sondern nur beim Autor (Wolfgang Schneider, Ziegeleistr.22,67122 Altrip,Tel.06236/425377, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) für 13 Euro erhältlich.