Stechmücken sind nervig. Richtig ärgerlich wird´s aber, wenn die beiden Hubschrauber der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage e.V. (KABS) im Frühsommer unfallbedingt ausfallen. Um sich einen Überblick zur Stechmückensituation vor Ort zu machen, hat die KABS 28 Gemeinden in Rheinland-Pfalz befragt. 14 gaben in einem Umfang Rückmeldung, der statistisch ausgewertet werden konnte.

5.095 Personen in Rheinland-Pfalz haben den Fragebogen gültig beantwortet, davon 2.864 Frauen und 2.198 Männer. 87 Prozent davon wohnen schon länger als zehn Jahre am Ort und 43 Prozent länger als 40 Jahre, also schon vor Beginn der Bekämpfung durch die KABS. Das bedeutet, dass überdurchschnittlich viele Frauen und besonders ältere Menschen an der Befragung teilgenommen haben, die die Stechmückensituation vor Ort schon seit langem kennen.
99 Prozent aller Befragungsteilnehmer (5.053 Personen) halten die Stechmückenbekämpfung für eher wichtig bis sehr wichtig, 65 Personen (1 Prozent) halten sie für eher unwichtig bis sehr unwichtig. 
Sehr empfindlich auf Stechmücken reagieren knapp 76 Prozent aller Teilnehmer (3.861 Pers.). 22 Prozent reagieren nicht sehr empfindlich (1.106 Pers.) und knapp 3 Prozent reagieren kaum oder gar nicht (141 Pers.).
85 Prozent der Teilnehmenden (4.348 Pers.) fühlten sich in den letzten Wochen durch die Stechmücken stark belästigt. 14 Prozent fühlten sich nur gering belästigt (716 Pers.). Gar nicht belästigt fühlten sich 44 Personen.
Für etwa 94 Prozent der Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz verbessert die Bekämpfung ihr persönliches Wohlbefinden (94 Prozent), ihre Wohnsituation (94 Prozent) und ihre Freizeitaktivitäten (94 Prozent).
Etwa 54 Prozent der Teilnehmenden (2.471 Pers.) sind der Meinung, die KABS kümmere sich genügend um ökologische Aspekte der Bekämpfung, etwa 17 Prozent finden, die KABS sollte sich noch mehr darum kümmern (788 Pers.) und 29 Prozent meinen, sie könnten das nicht beurteilen (1.304 Pers.).
1.904 Teilnehmer von insgesamt 5.095 Teilnehmern (37 Prozent) haben im Interview zusätzlich persönliche Anmerkungen gemacht, die sich teilweise überschneiden.
Ausdrücklich bedankt hat sich landesweit über ein Viertel dieser Teilnehmer für die Arbeit der KABS und findet, dass die Lebensqualität im Allgemeinen durch die Bekämpfung erheblich gestiegen ist. Besonders diejenigen, die schon lange in Rheinnähe wohnen sind der Meinung, dass es früher oft unerträglich war und sich durch die Arbeit der KABS die Lebensbedingungen besonders auch im Freien deutlich verbessert haben. Ebenso beklagt fast ein Viertel der Teilnehmer, dass es in diesem Jahr anders als in den Jahren zuvor ganz besonders schlimm gewesen sei. Kinder, Allergiker und ältere Menschen litten in besonderem Maße unter den Mücken.
Etwa 15 Prozent sind der Meinung, die Bekämpfung sei alternativlos und solle unbedingt weitergeführt werden. 8 Prozent der Teilnehmer finden es unverständlich, dass die Hubschrauber ausgefallen sind und man nicht umgehend Ersatz beschaffen konnte. 4 Prozent der Befragten mahnen die stärkere Beachtung ökologischer Aspekte an oder sind darüber hinaus der Meinung, dass die Stechmückenbekämpfung möglicherweise auch ökologische Probleme schaffe. 3 Prozent erklärten sich bereit, einen eigenen finanziellen Beitrag zum Fortbestehen der Bekämpfung spenden zu wollen und wünschen sich, dass man die Aktivitäten der KABS besser in der Öffentlichkeit kommunizieren solle.
Bezüglich des Hubschrauberausfall lässt die KABS wissen, dass ihre Maschinen mit einer GPS-gestützten Sprüheinrichtung versehen sind, die das Granulat automatisch beim Überfliegen der Brutgebiete ausbringt. Solche Maschinen ließen sich nicht kurzfristig ersetzen, sondern müssten zeitaufwendig nachgerüstet bzw. neu erworben werden. Daher kam es nach der Havarie der beiden Bekämpfungs-Hubschrauber zu dem Totalausfall. (spi/Foto: ks Archiv)