Die Stadtwerke Speyer (SWS) erwirtschafteten im Jahr 2018 einen Bilanzgewinn in Höhe von 5,4 Mio. Euro (Vorjahr 5,9 Mio. Euro). In der Sitzung am 4. Juli 2019 regte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Vorsitzende des SWS-Aufsichtsrates, an, die vorgeschlagene Gewinnausschüttung von 1,5 Mio. Euro um 500 TEuro auf 2 Mio. Euro zu erhöhen. „Ich bin dankbar, dass die SWS als 100-prozentiges Tochterunternehmen die Stadt bei der Konsolidierung des Haushaltes unterstützt und wir durch die Mittel mehr Handlungsspielraum bei der Bewältigung unserer großen Aufgaben haben“, betont Seiler.Neben der Gewinnausschüttung leisten die SWS mit 2,4 Mio.

Euro Konzessionsabgabe (Vorjahr 2,5 Mio. Euro) und 1,1 Mio. Euro Gewerbesteuer (Vorjahr 1,0 Mio. Euro) einen wesentlichen Beitrag zum städtischen Haushalt.Der verbleibende Betrag von 3,4 Mio. Euro wird in die Gewinnrücklage der Stadtwerke eingestellt. „Die Eigenkapitalerhöhung ist notwendig, um die Herausforderungen hinsichtlich Digitalisierung und Energiewende meistern zu können“, sagte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Unter dem Schlagwort „Smart City“ wollen die SWS moderne Technologien aus den Bereichen Energie, Wasser, Abfall, Mobilität und Kommunikation so miteinander vernetzen, dass sich die Lebensqualität der Bewohner steigere. Konkret sollen Investitionen in Erneuerbare Energien, Glasfaser- und Funknetze, E-Mobilität sowie die MeinSpeyer-App, eine Plattform, auf der Medienangebote, Veranstaltungshinweise und weitere Dienstleistungen vereint sind, vorangebracht werden. Zudem müssten die etablierten Anlagen und Netze ausgebaut und modernisiert werden, erläuterte der Stadtwerke-Chef. „Die Digitalisierung verändert unser Leben. Schon in wenigen Jahren erwarten Experten ein Vielfaches des heutigen Datenverkehrs. Darum werden schnellste, schwankungsfreie Kommunikationsnetze zum direkten Informations- und Wissensaustausch immer wichtiger“, unterstrich Bühring. Anfang September starten die SWS in einem ersten Ausbaugebiet (um die Auestraße) die Akquise für den Glasfaserausbau und die Vermarktung von Telekommunikationsprodukten. Kann eine wirtschaftlich darstellbare Anzahl Kunden unter Vertag genommen werden, beginnt der Ausbau. Die Investitionskosten für das Teilausbaugebiet bezifferte Bühring auf 5,8 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse der SWS lagen 2018 bei 132,9 Mio. Euro (Vorjahr 129,0 Mio. Euro) und sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent gestiegen. Auch im letzten Jahr behaupteten sich die Stadtwerke im stark umkämpften Energiemarkt."Durch die Nutzung energiesparender Geräte und der Tatsache, dass viele Hausbesitzer und Unternehmer mittlerweile ihren Strom mittels Photovoltaik – auch in Kooperation mit den SWS – selbst erzeugen, gingen die Absatzzahlen im eigenen Netzgebiet zurück“, erläuterte Bühring. Dies konnte durch Kundenzugewinne in fremden Netzen mehr als ausgeglichen werden. Die Absatzzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent an, die Umsatzerlöse um 4 Prozent. Die Erdgasabgabe sank witterungsbedingt um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die rückläufige Absatzmenge konnte nicht durch Kundenzugewinne außerhalb kompensiert werden. Da die SWS weiterhin Preisreduzierungen in Form von Treueboni an die Kunden weitergaben, sanken die Umsatzerlöse bei Erdgas (7 Prozent). Die Fernwärmeabgabe lag unter dem Vorjahresniveau (- 5,4%)Die Wasserabgabe stieg verbrauchs- und witterungsbedingt um 1,7 Prozent (Erhöhung Umsatzerlöse: 1,1 Prozent). Die Besucherzahlen im Sport- und Erlebnisbad bademaxx (Hallenbad, Freibad und Sauna) sind bei längeren Freibad-Öffnungstagen aufgrund des heißen Sommers und damit großen Zuspruchs um 5,1 Prozent gestiegen. Insgesamt besuchten 368.079 Gäste das bademaxx. Die Einrichtung erreichte damit die höchste Besucherzahl seit ihrem Bestehen.2018 investierten die SWS 6,6 Mio. Euro (Vorjahr 3,8 Mio. Euro). Diese betreffen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Versorgungsnetze und -anlagen. Maßgeblich wurde in das Erdgasverteilnetz mit 2,0 Mio. Euro (inklusive der Übernahme des Erdgasverteilnetzes Duden-hofen), in das Stromverteilnetz mit 1,4 Mio. Euro sowie in die Erweiterung des Wärmenetzes (einschließlich Heizungsanlagen) mit 585.000 Euro investiert. Im Bereich der Wasserversorgung lagen die Investitionsschwerpunkte bei Brunnenbaumaßnahmen im Wasserwerk-Nord mit insgesamt 478.000 Euro sowie im Wasserwerk-Süd mit 223.000 Euro. Weitere wesentliche Investitionen betrafen Photovoltaikanlagen mit insgesamt 185.000 Euro, Software für das ERP-System mit 148.000 Euro und den Neubau des Verwaltungsgebäudes mit 70.000 Euro. Zum Stichtag 31.12.2018 waren 247 Mitarbeiter/innen bei den SWS beschäftigt. Die Ausbildungsquote lag mit 26 jungen Menschen über zehn Prozent. Die Stadtwerke Speyer (SWS) versorgen Privat- und Geschäftskunden in Speyer und außerhalb der Domstadt mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme. Durch die Entwicklung und Umsetzung zukunftsfähiger Energiekonzepte für Wohn- und Gewerbegebiete, den Betrieb zahlreicher Windräder, Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen sowie Erdgas- und Stromtankstellen haben die SWS Zeichen im Ausbau umweltschonender Technologien und erneuerbarer Energien gesetzt und wollen diesen Weg konsequent weiterverfolgen. Das gemeinsame Ziel von Stadt und Stadtwerken Speyer im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Stadt Speyer (KISS): Bis 2030 sollen der in Speyer benötigte Strombedarf und bis 2040 die in Speyer verbrauchte Wärme zu 100 Prozent regenerativ erzeugt werden. (spi/Foto: SWS)