Von Klaus Stein
Hannah Heller verspürt frischen Wind in der Stadtratsfraktion der Speyerer Grünen. speyer-info sprach mit der neuen Vorsitzenden, die nach dem Wechsel von Irmgard Münch-Weinmann in das Beigeordnetenamt im Mai deren Funktion in der Fraktion übernahm. Die 30-Jährige war einst die jüngste Stadträtin, die jemals in diesem Gremium in Speyer Sitz und Stimme hatte.

Allerdings musste sie wegen ihres Studiums nach kurzer Zeit (2 Jahre) ihren Ratssitz abgeben.
Die junge Mutter promoviert derzeit über das Thema "sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft".
Im Gespräch war deutlich zu merken, dass die großen Probleme der Welt sie sehr beschäftigen: Klimawandel, Verkehrswende, ungezügelte Weltwirtschaft, ökologischer Notstand und soziale Verwerfungen. "All diese Themen wirken sich auch auf Speyer aus" sagt sie und fügt hinzu: "Die Krisen sind fundamental und wir müssen realisieren, dass wir nur diesen einen Planeten haben und mit dem zurechtkommen müssen, was er hergibt." Die Lokalpolitik sieht sie als "Labor", in dem bestimmte Diskurse angestoßen werden können.
Ihre Rolle und die ihrer Ratskolleg*innen versteht sie als "Impulsgeber*innen" im Stadtparlament. Man müsse keine fertigen ganzheitlichen Konzepte vorlegen, diese aber von der Verwaltung einfordern, definiert Hannah Heller das Verhältnis zwischen Stadtrat und Stadtverwaltung.
Nach einer Anlaufphase fühle sie sich in der Grünen Fraktion inzwischen gut unterstützt. Die Neuen würden von der Erfahrenen mit Tipps versorgt, die sich über den frischen Wind und die neuen Impulse freuten. "Einige haben allerdings gestöhnt, dass wir praktisch keine Sommerpause hatten, die Arbeit auch in den Ferien weiter lief."
Das Ergebnis seien jeweils fünf Anträge zum Thema Verkehr in der August- und Septembersitzung des Stadtrats, entstanden aus der Aktion "20 Tage für die Verkehrswende in 2020" (wir berichteten).
"Wir brauchen einen Regierungswechsel in Berlin, damit wir auch in den Kommunen bessere Rahmenbedingungen bekommen und ich tue alles dafür, dass wir einen Wandel bekommen", sagt Hannah Heller abschließend. (Foto: ks)