Kommentar von Klaus Stein
Am Freitag erreichte unsere Redaktion ein Schreiben von Noah Claus mit dem Inhalt, dass er seine Ämter bei der Speyerer SPD niedergelegt und aus der Partei ausgetreten sei. Am gleichen Tag stand in der Tageszeitung "RHEINPFALZ" ein längerer Artikel zu diesem Vorgang. Das warf mehrere Fragen auf als darin beantwortet wurden.

Noah Claus hatte eine durchaus beachtliche Parteikarriere hinter sich, war mit 22 Jahren stellvertretender SPD Stadtverbandsvorsitzender, Vorsitzender des Ortsvereins Speyer West/Erlich und Juso-Vorsitzender. Durch seine Erscheinung erinnerte er an Philipp Amthor von der CDU, der wie Claus als Jugendlicher mit Anzug und Krawatte sowie einer Aktentasche sich deutlich von den meisten Jungen Menschen in Deutschland unterscheidet. Auch was den Ehrgeiz anbelangt, Karriere zu machen, könnte Amthor ein Vorbild für den Speyerer gewesen sein.
Wie aus Kreisen der Speyerer SPD zu vernehmen ist, schwelte hier seit längerem ein Konflikt. Überwiegend scheint man bei den Domstadt Genossen froh über den Austritt von Noah Claus zu sein. Laut "RHEINPFALZ" sagt er, er habe sich nichts vorzuwerfen, seine Entscheidung habe persönliche Ursachen. Damit schiebt er die Schuld anderen zu, ohne hier Namen und Gründe zu nennen.
Vor allem seine übertriebene Selbstdarstellung ist den Mitgenossen*innen zunehmend auf die Nerven gegangen.
Er "...sei nicht mit allen Inhalten der Speyerer Sozialdemokratie einverstanden." Wie es scheint, ist er wohl auch über seine eigenmächtigen Entscheidungen und seine teils rechten Ansichten gestolpert, hat dafür intern starken Gegenwind erfahren.
Wie aus SPD Kreisen zu hören ist, habe Noah Claus nie persönliche Gespräche geführt um Konflikte aus dem Weg zu räumen. Vielmehr habe er versucht, andere für seine Interessen aufzustacheln. Damit ist er nun  offensichtlich gescheitert.
Man darf gespannt sein, wo Claus auftaucht, denn er hat ein weiteres Engagement "mit oder ohne Parteibuch" nicht ausgeschlossen. Das zeige deutlich, dass es ihm nicht um die Werte der SPD ging da er scheinbar keine Probleme habe, seine parteiliche Identifikation zu wechseln, heißt es aus der SPD. Bei allen vorgeschobenen Gründen scheint es ihm vor allem um eins zu gehen: um ihn selbst!