Auf ihrer Suche nach leerstehenden Häusern und Grundstücken ist die LINKE mehrfach fündig geworden. Beispielsweise ein vor sich dahin vergammelndes Backsteinhaus in der Straße "Am Heringsee 10", das sich im Besitz der Stadt befindet. Darin könnten nach einer Sanierung mehrere Hundert Quadratmeter dringend benötigter Wohnraum in bester Lage entstehen.

Außerdem könnte das Gebäude aus dem Ende des 19 Jahrhunderts aus Denkmalschutz Sicht von Interesse sein. Es ist mit der Geschichte Speyers als Hafenstadt verbunden.
In einem Antrag fordert die Linke eine Sanierung des Gebäudes, um eventuell Raum für Asylsuchende zu schaffen.
Hier der Antrag:
"Die Stadt Speyer ist Eigentümerin des Grundstücks 950/36 bzw. 950/38, Speyer, Am Heringsee 10, mit etwa 479 qm Grundstücksfläche. Auf dem Grundstück befindet sich ein Gebäude, um die Jahrhundertwende 1900, Sichtmauerwerk, 1 Vollgeschoss + Dachgeschoss. Das Gebäude ist seit Jahren ungenutzt.
Das Gebäude stellt wohl die letzte historische Bebauung des ehemaligen Hafengeländes dar und dürfte somit auch ein beachtenswertes historisches Zeitzeugnis darstellen. Eine entsprechende Anfrage wurde von uns am 17.5.2023 bei der Landesdenkmalpflege in Mainz gestellt, eine Beurteilung wird dort vorgenommen.
Unabhängig davon, ob hier der Denkmalschutz greift, ist eine Sanierung dringend geboten, das Gebäude rottet vor sich hin. Nach überschlägiger Schätzung könnte hier eine Wohnfläche von ca. 320 qm netto erzielbar sein.
Diese Fläche könnte auch der dezentralen, kleinräumlichen Unterbringung von ca. 10 bis 15 Flüchtlingen dienen. Dies entspräche auch der Intension der Fraktion DIE LINKE, solche Unterbringungsmöglichkeiten möglichst im städtischen Bestand dezentral in kleinen Wohnbereichen unterzubringen. Zudem wäre dies relativ kurzfristig machbar.
Im Gebäude selbst sind nahezu alle Fenster eingeschlagen, der gesamte Innenraum macht einen verwahrlosten Eindruck, deutliche Schäden sind innen und außen feststellbar.
Die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht dürfte nicht gegeben sein.
Dennoch ist eine Sanierung nach Ansicht DIE LINKE auf Grund der bestehenden Bauweise wohl relativ kostengünstig möglich und angezeigt.
Sollte das Gebäude weiter verfallen, geht nicht nur ein Zeitzeugnis unwiederbringlich verloren, auch eine Wiederbebauung dürfte aus abstandsrechtlichen Gründen dann kaum noch zu realisieren sein.
Insofern bitten wir um Zustimmung im ASBK, dieses Gebäude zu sanieren und einer Wiedernutzung zuzuführen, Details sind hierbei im ASBK zu klären." (Foto: ks)