Zu einem Solidaritätsmarsch hatten sich am Montag, 25. November, dem internationalen Tag "keine Gewalt an Frauen" etwa 100 meist Frauen am Speyerer Wahrzeichen "Altpörtel" versammelt. Unter großem Medieninteresse, angeführt von der Trommelgruppe "Afrabato", zogen sie zum historischen Rathaus. Dort wird traditionell die Fahne von "Terre des Femmes" gehisst, die von prominenten Speyrerinnen getragen wurde.

Normalerweise läuft das harmonisch und friedlich ab. Diesmal nutzte ein rechtextremes sogenanntes "Frauenbündnis Kandel" die Fahnenaktion, um zu stören und die Ansprache von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler zu unterbrechen.
Lautstark machten die anderen Teilnehmer*innen ihre Ablehnung der fremdenfeindlichen Aussagen deutlich, unterstützt durch die Trommeln von Afrabato.
Die Oberbürgermeisterin betonte, dass Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem sei und keines, das Migranten in besonderem Maße betreffe, denn die Frauenhäuser seien voll von einheimischen Frauen mit ihren Kindern, denen von ihren Deutschen Männern  Gewalt angetan worden sei.
Seiler dankte allen, die sich für den Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt engagierten.
Neben Lila spielte diesmal auch die Farbe Orange eine Rolle, denn zahlreiche Teilnehmer*innen hatten orangefarbene Schirme dabei. Die beiden Frauen-Serviceclubs Zonta und Soroptimisten hatten gemeinsam im Rahmen der UN-Aktion "Orange the world" dazu aufgerufen, Speyer orange leuchten zu lassen. So wird der Dom einen Tag lang orange angestrahlt, auch die Gedächtniskirche und das Historische Museum beteiligen sich. (ks/Foto: ks)

Hintergrund:
Alljährlich soll mit dem internationalen Gedenktag "keine Gewalt an Frauen" das öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen gelenkt werden und Strategien zur Bekämpfung in den Mittelpunkt rücken.
Anlass für die offizielle Initiierung des Aktionstages 1999 durch die Vereinten Nationen (Resolution 54/134) war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Mirabal waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden.