Sehr geehrte Frau Münch-Weinmann!

Ich beglückwünsche Sie zu einer Amtszeit ohne Misstöne und Skandale, seit Sie im Mai zur hauptamtlichen Beigeordneten aufgestiegen sind. Seither machen Sie... ja was eigentlich? Wenn ich es recht überlege, dann habe ich längere Zeit nichts von Ihnen gehört.

Dabei war ich der Meinung, ja die Irmel Münch-Weinmann, wenn die den Posten bekommt, dann geht es mit dem Umweltschutz und der Verkehrswende in Speyer so richtig nach Vorne - die wirbelt den ganzen Laden ordentlich durch. Na ja, bisher war's wie gesagt recht Ruhig um Sie. Ich denke, dass Sie vielleicht - gänzlich unbemerkt von der Öffentlichkeit - im Hintergrund wirken, dass dann aber, im neuen Jahr, so richtig die Post abgeht. Dann lassen Sie's bestimmt bald ordentlich Krachen.
Allerdings scheinen Sie, sozusagen als Stadtprinzessin der Stadtkönigin beigeordnet, alle Entscheidungen des Damenquartetts an der Stadtspitze mitzutragen. Eventuell ist der temporäre Gedächtnisschwund ihrer Chefin sogar ansteckend? Muss ich mir Sorgen machen? Was ist eigentlich aus Ihrer politischen Herzensangelegenheit geworden, dem "gender-responsive budgeting" oder einfach "Gender Budgeting"? Da ist es recht still drum geworden und auch in den Haushaltsberatungen war dieser Tage davon nicht die Rede. Haben Sie dieses weltbewegende Thema, wie so vieles andere, einfach vergessen?
Als Journalist werde ich Ihnen auch in Zukunft helfen, sich an ihre Aussagen und Vorhaben zu erinnern.
Ich bin ein Anhänger des großen pfälzischen Philosophen Ernst Bloch, teile mit ihm das Prinzip Hoffnung auf Besserung.

Ihr allzeit gewogener
Klaus Stein