Von Klaus Stein
Der AV 03 Speyer ist zum 6. Mal Deutscher Mannschaftsmeister der Gewichtheber und bestätigte seinen Ruf als "stärkste Stadt Deutschlands", wie es Hallensprecher Aurel Popescu ausdrückte. Mit einem überzeugenden 834,8:626,8 behielten die Vorderpfälzer vor zahlreichen Ehrengästen, darunter Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, klar die Oberhand über den Überraschungsfinalist TB Roding aus der Oberpfalz.

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Vor allem die Olympiastarter*innen in Reihen der Domstädter präsentierten sich den 100 Fans in der Halle, darunter etwa 30 aus Roding, in Guter Form. Lisa Marie Schweizer, die durch eine des Dopings überführte Rumänin gestern für Tokio auf der Weltrangliste nachgerückt ist, holte im Reißen mit 103 kg nicht nur einen neuen Deutschen Rekord, sie war auch gemeinsam mit der Belgierin Nina Sterckx mit jeweils 161 Kilopunkten (KP) Wettkampfbeste. Ihnen folgte dichtauf Simon Brandhuber, der auf gute 157 KP kam.
Da konnte der kleine Bruder Hans Brandhuber, der für Roding an die Hantel ging, mit seinen 125 KP nicht ganz mithalten.
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Insgesamt litten die Athlet*innen sehr unter den schwül-warmen Bedingungen. Zwar kommt es immer wieder mal vor, dass ein Heber durch falsche Atemtechnik beim Stoßen kurz in Ohnmacht fällt. Den Rodinger Peter Külzer ist das gleich zwei Mal passiert und auch sein Dritter Versuch war ungültig. Das sogenannte "Loch" verhinderte ein besseres Ergebnis der Gäste. Insgesamt gab es viele Fehlversuche auf beiden Seiten, sicherlich der Hitze geschuldet.
Bester beim Vizemeister war Gregor Nawara mit 131 KP.
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Beim Meister überzeugten einmal Mehr Patricia Rieger (134 KP) und Björn Günther (118 KP).
"El Capitano" Jürgen Spieß ist zwar weit entfernt von einstigem Leistungsvermögen. Mit seinen 103,3 KP und auch als "Leader" ist er weiterhin ein wertvoller Bestandteil der AV-Mannschaft, mit der er alle sechs Meisterschaften errang.
Der Jubel war groß, als Spieß bei der Siegerehrung den Meisterpokal aus den Händen des Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Gewichtheber, Florian Sperl, entgegen nahm.
Am Ende warteten dann Dopingkontrolleure, die routinemäßig Proben nahmen. (Fotos: ks)