Von Klaus Stein
Vieles wird er beibehalten, einiges durchaus aber anders machen: Steffen Litzel, seit einigen Wochen Cheftrainer der Oberligamannschaft des FV Dudenhofen. Nach zwei Jahren als Co-Trainer unter Christian Schultz, der auf die neu geschaffene Stelle des Sportdirektors rückte, weiß er, wie in Dudenhofen der Hase läuft.

Trotz der guten letzten Runde und der Verstärkungen beispielsweise mit einem Marvin Sprengling sieht er sich nicht unter erwartungsdruck gesetzt. "Es beginnt eine neue Zeitrechnung und einige im Umfeld haben Blut geleckt, was die Erfolgsaussichten in dieser Runde anbelangt", gesteht er im Gespräch mit speyer-info ein. "Ziel sind die Playoffs und damit der Klassenerhalt", dämpft er die Erwartungen. Bei dem Modus einer zweigeteilten Liga mit nur noch 22 Spielen dürfe man sich keine Schwäche erlauben, will man nicht in der Abstiegsrunde landen. "Das wird alles extrem eng."
Obwohl es schwierig sei, die Gegner einzuschätzen, geht Litzel von einer hohen Leistungsdichte aus. Deshalb werde es keinen "Hurrahfußball" geben, wie ihn der FVD in der Vergangenheit zur Freude der Zuschauer gerne spielte. "Ich habe von Ralf Gimmy gelernt, dass die Spiele hinten gewonnen werden. Die Mannschaften mit den wenigsten Toren stehen immer weit oben in der Tabelle." Zu Gimmy, unter dem er beim TuS Mechtersheim ein wichtiger Defensivspieler war, habe er immer noch ein gutes Verhältnis.
Gut gegen den Ball arbeiten, das Spiel kontrollieren und mit Übersicht von Hinten aufbauen, stellt sich Litzel die Spielweise der Gelb-Schwarzen vor. Die Spieler, das Umzusetzen, hat er. Eine zentrale Rolle wird in der Defensive weiterhin Daniel Eppel einnehmen. Mit dem erfahrenen Sechser Timo Enzenhofer sowie einem eher aus dem Mittelfeld agierenden Sprengling hat er Spieler, die sein Konzept umsetzen können. Die Qualität der unveränderten Angriffsformation mit einem Top-Stoßstürmer Julian Scharfenberger ist hinlänglich bekannt.
Insgesamt steht Steffen Litzel ein umfangreicher Kader zur Verfügung. Durch ihn sollen junge Spieler aufgebaut und auf Oberliganiveau gebracht werden.
Der Neue geht mit viel Selbstbewusstsein an die Sache heran, denn wie die Gegner agieren werden, interessiere ihn im Vorfeld nicht oder nur ausnahmsweise: "Die sollen sich an uns orientieren."
Geselligkeit und Kameradschaft, bisher in Dudenhofen großgeschrieben, will auch der neue pflegen: "Geselligkeit zu pflegen ist besser, als einige Euro mehr zu zahlen“, ist er sich sicher. Überhaupt ist Litzel gespannt, wie es sich im Fußball weiter entwickelt - ob mit Zuschauern gespielt wird oder ob es wegen der Neuinfektionen auch bei den Amateuren "Geisterspiele“ geben wird. Fakt sei, dass für die Mannschaften weniger Geld zur Verfügung stehen werde, nicht nur bei den Profis. (Foto: ks)