Wer kennt ihn nicht, den größten Käfer Mitteleuropas, den Hirschkäfer. Mit "Geweih", den bei den Männchen übergroß ausgeprägten Oberkiefern, den Mandibeln, wird er bis zu neun Zentimeter groß. Er ist allerdings in Deutschland recht selten geworden. Auf der bundesweiten Roten Liste wird der Hirschkäfer in der Kategorie 2 "stark gefährdet" geführt.

Als Gründe nennt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor allem "die Entnahme von Alt- und Totholz, den Einschlag von Altbäumen, die Anpflanzung standortfremder Arten, den Hirschkaefer

ersatzlosen Verlust von Altbäumen zum Beispiel in Alleen und die Nutzungsaufgabe von Streuobstwiesen".
So schlägt das BfN vor, Altholzbestände, speziell Alteichen, zu schützen. In und um die Verbreitungsgebiete des Hirschkäfers sollte der Laubwaldanteil erhöht werden.
Die Käfer brauchen zum Reifen ihrer Keimzellen Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält. Mit seien zwar kleineren, aber kräftigen Mandibeln, kann das Weibchen Wunden beißen um an den Saft der Bäume zu kommen.
Der Kämpf um die Weibchen ist beeindruckend und wird so lange geführt, bis einer der "Freier" vom Ast fällt.
Beim Fliegen hören sich Hirschkäfer wie kleine Hubschrauber an.
Es ist heutzutage ein Glücksfall, dass einer unserer Leser einen solchen Prachtburschen in einem Eichenwald zu Gesicht bekam, wie auf den Fotos zu sehen ist. (ks/Fotos: Alexander Stein)