Die Integration von Solarenergieanalgen in die bestehende Infrastruktur ist seit Jahren ein Megathema in der Solarforschung. Unter einer infrastrukturintegrierten PV versteht man die Gewinnung von Solarstrom auf oder über Verkehrswegen, wie Straßen, Bahngleisen, Lärmschutzwänden und vieles mehr (https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitthemen/integrierte-photovoltaik/verkehrswege-photovoltaik-ripv.html).

Die Vorteile solcher Anlagen liegen darin, dass kein zusätzlicher Flächenverbrauch entsteht, Lärmminderung und Materialschonung als Zusatznutzen erreicht und der sicherheitstechnische Anspruch durch Beleuchtung und Frostfreiheit erhöht werden kann. Da hierzu in der Regel spezielle Halterungssysteme zum Einsatz kommen müssen, entstehen höhere Installationskosten. Um mehr Daten und Fakten zu erhalten, ist es wichtig, dass Forschungsergebnisse in Pilotprojekten erprobt werden. Dazu sollte nach Meinung des Landesverbandes Solarenergie auch das Land Rheinland-Pfalz beitragen.
Die Forderungen nach einem Pilotprojekt zur Überdachung eines Autobahnteilstückes, wie es bereits in Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz erprobt wird, hat die Landesregierung bisher nicht aufgegriffen. Jetzt hat die Initiative Südpfalz-Energie (ISE) in Landau eine neue Idee ins Spiel gebracht. In Landau wird zur Zeit eine 420 m lange Radfahrbrücke geplant, die mit einer Photovoltaikanlage überdacht werden könnte, so die örtliche Initiative. Ebenso könnten die Brückengeländer mit sogenannten bifazialen Modulen ausgestattet werden. Nach Berechnung der ISE e.V. kann eine solche Photovoltaikanlage zu 600.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erbringen und zugleich einen Zusatznutzen in Sachen Verkehrssicherheit der Radfahrer/innen erzeugen.
Der Solarverband Rheinland-Pfalz-Solar unterstützt diese Idee und fordert prinzipiell vom Land und den Kommunen, dass bei allen Neubauten und Investitionen in die Infrastruktur auch die Integration von Solarenergieanlagen geprüft werden müsse. Nur so könne man den Energiebedarf schnell und sicher auf erneuerbare Erzeugung umstellen, sich von den Energieabhängigkeiten von anderen Ländern lösen und einen Beitrag gegen die drohenden Klimaveränderungen leisten. (Foto: R. Kohlhauer GmbH)