Der ehemalige Stadtrat Willi Batzer nimmt Stellung zur Kooperation zwischen CDU, Grünen und SWG: "Da böte sich zum ersten Mal in der Geschichte des Speyerer Stadtrats die Möglichkeit, wechselnde Mehrheiten für Entscheidungen herbeizuführen. Aber nein: CDU, Grünen und Wählergruppe tun sich zusammen und fordern zwei zusätzliche Beigeordnetenstellen, welche zu allem Übel auch noch jährliche Mehrkosten weit jenseits von 150.000 Euro verursachen werden (dieses Geld könnte sinnvollerweise z.B. in den Ausbau des Radwegenetzes gesteckt werden, was von den Grünen seit Jahren -zu Recht- gefordert wird).

Wechselnde Mehrheiten würde bedeuten, dass sich die Rätinnen und Räte mit dem jeweiligen Thema inhaltlich intensiv auseinandersetzen müssten, sprich: sie müssten sich Kompetenzen aneignen. Wenn man eine Mehrheit durch Kooperation anstrebt, kann man sich dieser Aufgabe entziehen.
Schade, dass hier wieder mal ganz deutlich wird, dass es nicht um Kompetenzen sondern einzig und allein um Macht geht. Dieses Machtgeschachere kann aber auch nach hinten losgehen. Die derzeitige Kooperation zwischen Oberbürgermeisterin Seiler und Bürgermeisterin Kabs ist ausgeglichen und überaus kompetent. Die Aufgaben sind verteilt und es besteht keine Notwendigkeit, die Dezernate neu ordnen. Es steht zu befürchten, dass die zu erwartenden Beigeordneten den Laden ordentlich durcheinander bringen werden und eher als Bremsklötze wirken werden. Die Grünen waren ja schon lange scharf auf eine Zusammenarbeit mit der CDU. Jetzt scheinen sie am Ziel angekommen. Welche Auswirkungen es haben wird, wenn die CDU eine quasi oppositionelle Koorperation eingeht, während sie gleichzeitig die Bürgermeisterin stellt, bleibt abzuwarten."

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